david tudor: rainforest IV – klanginstallation St. Elisabeth-Kirche
Klanginstallation: 18.-27.3.2022, tgl. 14-20 Uhr
Eröffnungsperformances: Donnerstag, 17.3.2022 um 18, 19, 20 und 21 Uhr

Zum Abschluss der Reihe MODULAR MUSIC präsentiert singuhr — projekte in der St. Elisabeth-Kirche in Berlin eine Neuinterpretation von David Tudors Klanginstallation „Rainforest IV“. Für die Präsentation arbeiten sieben Komponist*innen, experimentelle Musiker*innen und Klangkünstler*innen in einer einwöchigen Proben- und Kompositionsphase zusammen an der Realisierung von Tudors Installation aus tönenden Objekten im Raum.

Videodokumentation (Vimeo-Link)

Das Projekt versteht sich — 25 Jahre nach dem Tod David Tudors — nicht nur als Hommage an den Musiker und Komponisten, sondern stellt die Potentiale ins Zentrum, die dem Rainforest als kompositorische Plattform und als Gruppenkomposition nach wie vor innewohnen. Die beteiligten Künstler*innen haben ihren Hintergrund in den verschiedensten Genres: „klassisch“ ausgebildete Komponist*innen wie die Schwedin Hanna Hartman und der US-Amerikaner Michael Winter arbeiten mit Klang- und Medienkünstler*innen wie der japanischen Künstlerin Miki Yui, dem aus Ungarn stammenden Musiker Zsolt Sörés und der jungen rumänischen Künstlerin Ioana Vreme Moser sowie mit Künstler*innen aus dem Bereich Elektronik und experimenteller Musik wie der aus Frankreich stammenden Jessica Ekomane und dem Berliner Robert Lippok zusammen und ermöglichen so in einem für alle völlig ungewohnten Setting vielversprechende Kollaborationen über die Szenegrenzen hinweg. Mit dem kanadischen Komponisten Matt Rogalsky ist einer der erfahrensten Tudor-Spezialisten eingeladen, zusammen mit dem Kölner Komponisten hans w. koch die Erstaufführung in dieser Besetzung zu leiten.

David Tudor ist neben John Cage eine der zentralen Figuren in der Musikszene in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen 1968 und 1973 komponierte David Tudor eine Reihe von Stücken mit dem Titel »Rainforest«. Ursprünglich für die gleichnamige Performance der Merce Cunningham Dance Company beauftragt, entwickelte sich Tudors »Rainforest« nach der Uraufführung in verschiedenen Realisationen weiter — als live aufgeführte Musik zu Cunninghams Tanzperformance, als Konzertperformance in Kombination mit Stücken von John Cage, aber auch als eine der frühesten Formen von Klang- bzw. Konzertinstallationen. Um die Versionen zu unterscheiden nutzten Tudor und seine Kollegen die Versionsnummern I-IV. Die Grundidee, die sich durch sämtliche Versionen zieht, ist die eines Ensembles aus tönenden Objekten im Raum, die durch Transducer (Körperschallerreger) angespielt werden. Durch die spezifischen Resonanzeigenschaften eines jeden Objekts verändern sich die zugespielten Klänge stark. Das reale Objekt ist zugleich Filter und Klanggenerator. In einem Interview aus dem Jahr 1988 sagte Tudor dazu: »Mein Rainforest, in seiner ursprünglichen Version (1968), ist eine Sammlung von kleinen Lautsprechern, die aus Objekten mit unterschiedlichen Resonanzeigenschaften hergestellt werden. Diese Instrumente, von denen jedes eine andere »Stimme« hat, stellen ein Mittel zur Klangtransformation ohne Elektronik dar: Die Quelltöne werden, wenn sie durch die Materialien übertragen werden, durch deren Resonanzeigenschaften modifiziert.«

»Rainforest IV« wird so zu einer offenen und flexiblen, gleichzeitig aber höchst anspruchsvollen Plattform für die kollektive Komposition von (live-)elektronischer Musik. Die Partitur ist minimalistisch. Sie besteht aus einer Skizze eines Schaltkreises und der simplen Anweisung, dass bereits zuvor komponierte Musik nicht verwendet werden soll. Zur Präsentation schrieb Tudor: "Rainforest IV hängt von den Erforschung durch den Hörer ab, das Publikum ist eingeladen, sich zwischen den Skulpturen frei zu bewegen.« Die Objekte formen ein »walk through environment«.

St. Elisabeth-Kirche
Invalidenstraße 3
10115 Berlin
18.-27.3.2022
tgl. 14-20 Uhr


Eröffnungsperformances: Donnerstag, 17.3.2022 um 18, 19, 20 und 21 Uhr

Tickets Klanginstallation: 5 Euro
Tickets Eröffnungsperformance: 10 Euro

Mitwirkende:
Matt Rogalsky, hans w. koch (Leitung)
Jessica Ekomane
Hanna Hartman
Robert Lippok
Zsolt Sörés
Ioana Vreme Moser
Michael Winter
Miki Yui

Für alle Besucher*innen gilt die 3G-Regel. Auf die Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln wird strikt geachtet.  Der Zugang zur Ausstellung ist nur mit FFP2-Maske gestattet.

Veranstaltet von singuhr e.v.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
In Zusammenarbeit mit Kultur Büro Elisabeth

Medienpartner: Digital in Berlin


Mitarbeit:
Technische Leitung: Steffen Wolf
Assistenz Tontechnik: Eckehard Güther
Licht: Jörg Bittner
Projektassistenz: Robin Rutenberg
Ausstellungsbau: Jan Römer

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