Roswitha von den Driesch , Jens-Uwe Dyffort , Klaus Lebkücher
lautsprecher mit kupferdraht
05. Juli 1996 - 06. Juli 1996
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Ein Besucher steigt die Wendeltreppe zum Glockenturm hinauf. In Analogie zum Besteigen eines Turmes, "um sich einen Überblick zu verschaffen", überblickt er von der Tür des Glockenraumes aus ein höchstens wadenhoch gespanntes Netz, ein "Gespinnst" aus feinem rötlichen Kupferdraht. Er hört leise Klicke aus diesem Netz, die sich vielleicht stellenweise gerade verdichten...

Im Glockenraum entsteht durch die Verspannung von dünnem Kupferdraht ein Netz. An den Knotenpunkten jeweils zweier Stränge werden je ein Lautsprecher (sehr klein) installiert. Der Raum ist durch diese Netz-Verspannung nicht mehr unmittelbar begehbar - er muß vorsichtig erkundet/ erforscht werden. Insgesamt installieren wir 300 einheitliche Lautsprecher. Wir verwenden die Lautsprecher nicht, um (irgendwelche) Klänge auf ihnen abzuspielen, sondern wir aktivieren sie durch einzelne elektrische Impulse. Die entstehenden akustischen Impulse ("Klicke") sind nur durch die Resonanzfrequenz der Lautsprecher gefärbt.
Wir definieren ca. 10 einfache Bewegungs- und Zeitregeln, nach denen sich Lautsprecher-"Klicke" durch das Netz "bewegen", dabei treten formale akustische Prozesse gegenüber punktuellen akustischen Ereignissen in den Hintergrund.

zusätzlich (Roswitha von den Driesch, Jens-Uwe Dyffort): Punktierte Umgebung