"AIR" besteht aus zwei Installationen, die sehr eng miteinander verbunden sind. Zunächst einmal produziert die eine Installation Klang-Muster, die andere Licht-Muster. Beide Gruppen von "Maschinen" aber hören in ähnlicher Weise, durch ihre Empfindlichkeit für extrem niedrigfrequente "Klänge" (oder Luftdruckschwankungen), die für menschliche Ohren völlig unhörbar sind.

«Cracklers«
Diese kleinen Maschinen, installiert im Glockenraum der Parochialkirche, reagieren auf Luftdruckschwankungen und produzieren Klickgeräusche (628 KB). Ihr Konzert ist eine unmittelbare Antwort auf das, was in der Luft gerade vor sich geht.

Wenn die Luft völlig still wäre, dann wäre das Klicken so regelmäßig wie eine Uhr. Dies aber passiert nie! Immer ist "etwas los in der Luft", das das Klicken unregelmäßig macht. So entstehen knarrende Geräusche, die uns vielleicht an Insekten erinnern.
    Wenn draußen der Wind weht, drückt er auf die Fenster und beeinflußt dadurch den Luftdruck im Inneren des Gebäudes. Wird eine Tür geöffnet oder geschlossen, beeinflußt das ebenfalls den Luftdruck. Ist jedoch das Wetter sehr, sehr ruhig, reagieren die kleinen Maschinen sogar auf die Luftdruckschwankungen, die von den sich im Raum bewegenden menschlichen Körpern erzeugt werden. Mittels der ‘Cracklers’ bemerken wir allerlei Ereignisse, die wir normalerweise nicht wahr-nehmen können...

«Glühbirnen«
Mehrere Lampen werden aus dem 230 V - Netz gespeist, aber für jede Glühbirne wird die Stromstärke laufend von einem Sensor reguliert. Diese "Maschinen" erzeugen ein stilles Konzert für die Augen. Auch sie ermöglichen uns die Luftdruckschwankungen zu spüren, vielleicht sogar noch subtiler, wegen der Feinfühligkeit unserer Augen. Dieses stille Konzert - manchmal friedlich, manchmal gewaltsam - ist stark abhängig vom Wetter. Ist die Atmosphäre (und auch die Stadt) ganz ruhig, dann können wir deutlich spüren: die Maschinen spüren uns, unsere Bewegungen, vielleicht sogar unser Atmen...

Mit Unterstützung der Ev. Georgen-Parochialgemeinde, der Initiative Neue Musik Berlin e. V., im Rahmen des Forum KlangKunst 1998 durch das Programm Kaleidoskop der Europoäischen Kommission, u. a. Besonderer Dank cyan, tripple AAA und Contrib.Net