artists – unexpected territories (in alphabetischer Reihenfolge)

Miriam Akkermann (DE) – Musikwissenschaftlerin, Klangkünstlerin
Miriam Akkermann studierte Flöte, Komposition, Musik und Neue Technologien und promovierte in Musikwissenschaft. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Musiktechnologie, Aufführungspraxis und Archivierung. Ihre Klanginstallationen, elektroakustischen Musikwerke und elektronischen Live-Performances wurden auf internationalen Festivals gezeigt. Derzeit hat sie eine Juniorprofessur für empirische Musikwissenschaft an der TU Dresden inne. (website)

Liz Allbee (US) – Komponistin, Performerin, Improvisatorin
Die Arbeiten von Liz Allbee umfassen sowohl Improvisation, elektroakustische Komposition wie auch Instrumentenbau. Ihre selbstentworfene quadrophonische Trompete, zusammen mit Elektronik und Stimme sind meist wesentlicher Teil ihrer Performances, bei denen häufig Fragen des Raumes und der Verräumlichung und deren Erweiterung im Zentrum stehen. Ihre Werke wurden u.a. bei internationalen Festivals z.B. wien modern, Maerzmusik, CTM, Huddersfield, Donaueschingen, Darmstadt aufgeführt. Allbee lebt in Berlin. (website)

Alberto de Campo (DE) – Musiker, Komponist
Als Professor für Computational Art an der Universität der Künste Berlin (UdK) und mit der Society for Nontrivial Pursuits untersucht er die Möglichkeitsräume von Programmierung als Kunstpraxis, oft mit komplexen Netzwerken, in denen Menschen, Maschinen und Prozesse einander beeinflussen. (website)

Paul DeMarinis (US) – Medien- und Klangkünstler
Paul DeMarinis studierte Film am Antioch College und Komposition und Elektronische Musik am Mills College. Ab 1976 arbeitete er u.a. mit David Tudor, bei den Composers Inside Electronics und mit David Behrman zusammen. 1979-1982 war er Artist-in-Residence an der Wesleyan University (Middletown). Paul DeMarinis erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, u.a. war er 2004 und 2009 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und 2006 erhielt er die Goldene Nica des Prix Ars Electronica in der Kategorie »Interaktive Kunst«. (website)

John Driscoll (US) – Klangkünstler, Performer
Driscoll ist eines der Gründungsmitglieder der von Tudor initiierten Künstler*innengruppe „Composers Inside Electronics (CIE)". Er tourte ausgiebig in den USA und Europa mit CIE, Douglas Dunn & Dancers, David Tudor und als Solo-Performer. Seine künstlerische Arbeit umfasst rotierende Roboter-Lautsprecher, Kompositionen für architektonische Räume und Klanginstallationen. Er war Kurator des Arts & Technologies Programms und hat gemeinsam mit Phil Edelstein die auf Tudors Rainforest-Projekten basierende Klanginstallation „Rainforest V“ (2015-2018) entwickelt. (website)

Phil Edelstein (US) – Klangkünstler, Performer
Wie John Driscoll ist auch Phil Edelstein Gründungsmitglied der von Tudor initiierten Künstler*innengruppe »Composers Inside Electronics (CIE)«. Seine Arbeiten umfassen sowohl Kompositionen und Software wie auch Klanginstallationen für architektonische Räume, fokussierte Klangfelder und Video. In jüngeren Arbeiten verwendete er u.a. Fraktale und Data Mining als kompositorische Tools. Seit 1973 widmet er sich kontinuierlich der Weiterentwicklung von David Tudors „Rainforest“-Projekt. (website)

Hannes Hoelzl (DE) – experimenteller Musiker und Medienkünstler
Hoelzls Arbeitsfelder sind Klanginstallationen, Live-Performance, Komposition, Raumklang sowie Entwicklung und Hacking musikalischer Soft- und Hardware. Seine Arbeiten stützen sich durchgängig auf generative Methoden mit digitalen oder analogen Medien. Er ist künstlerischer Mitarbeiter für Generative Kunst/computational arts an der Universität der Künste Berlin (UdK). (website)

Michael Johnsen (US) – Hardwareentwickler, Wissenschaftler, Performer
Johnsen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Dokumentation von David Tudors elektronischen Instrumenten. Seine Arbeiten wurden bereits im MoMA, in der SF Cinematheque, bei Radio France, Idiopreneurial Entrephonics und Musique Action gezeigt. Er ist außerdem Mitherausgeber von ubu.com/emr, das sich mit technischen Ressourcen für die experimentelle Praxis von Klang beschäftigt. (website)

Raul Keller (EE) – Klangkünstler, Performer
Seit Ende der 1990er Jahre arbeitet Raul Keller in diversen zeitgenössischen künstlerischen Feldern. Seine Schwerpunkte liegen auf ortsspezifischen Klanginstallationen, Performance, Improvisation, DIY-Kultur, Video- und Radiokunst. Er ist Begründer des Radiokunstfestivals Radiaator (mit Katrin Essenson) und Mitglied des Künstlerkollektivs MIMproject. 2014 - 2019 war er Professor und Leiter des Lehrstuhls für Neue Medien an der Estnischen Akademie der Künste. Er lebt in Tallinn. (website)

Jacob Kirkegaard (DK) – Künstler, Komponist, Performer
Kirkegaards Arbeiten behandeln künstlerisch so komplexe Themen wie die radioaktiven Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima, das Phänomen von Grenzen oder den Klimawandel. Zwei seiner jüngsten Arbeiten sind immersive akustische Erkundungen über die globale Müllentsorgung und über Prozesse des menschlichen Sterbens. Seit 2006 beschäftigt sich Kirkegaard intensiv auch mit physiologischen Fragen und arbeitet damit auch in seinen Performances. (website)

hans w. koch (DE) – Klangkünstler und Komponist
hans w. koch studierte Musik, Geschichte und Physik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten sowie Komposition bei Johannes Fritsch an der Hochschule für Musik in Köln. Seit seiner Studienzeit beschäftigt er sich intensiv und auch als Interpret mit den Werken von John Cage, Morton Feldman und David Tudor. Weitere wichtige Anregungen entstammen Studien über Giacinto Scelsi und Janis Christou, die auch als Publikationen vorliegen. Künstlerisch gilt sein Interesse der Entstehung von Klang und Struktur als Prozess. Seit 2016 arbeitet er auch als Professor für Sound an der Kunsthochschule für Medien in Köln. (website)

Mats Lindström (SE) – Komponist, Musiker
Mats Lindströms Performances zeichnen sich durch den Einsatz von Live-Elektronik, Intermedia und die Integration von szenischen und visuellen Elementen aus. Als Ingenieur in der Elektronikindustrie hat Lindström eine Reihe von elektronischen Musikinstrumenten und Apparaturen entworfen und gebaut. In den 1990er Jahren arbeitete er für die Gesellschaft Fylkingen, sowohl als Produzent als auch als Präsident. Seit 2004 ist er künstlerischer Leiter des Studios für elektronische Musik EMS in Stockholm. (website)

Julie Martin (US) – Autorin, Produzentin
Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bell Telephone Laboratories-Ingenieur Billy Klüver, zählte Julie Martin zu den frühen Unterstützern von David Tudor. Martin war Mitbegründerin der Experiments in Art and Technology (E.A.T.), die die berühmten 9Evenings: Theatre and Engineering organisierten, bei denen auch David Tudors “Bandoneon !” uraufgeführt wurde (1966). Über Tudors “Bandoneon!” produzierte Julie Martin 2009 einen Dokumentarfilm. Anfang der 1970er Jahre war sie an den Recherchen für Tudors Konzept “Island Eye, Island Ear” auf der schwedischen Schäreninsel Knavelskär beteiligt. Derzeit ist sie Direktorin von E.A.T. Sie gibt ein Buch über die Schriften zur Kunst und Technologie von Billy Klüver heraus und arbeitet gemeinsam mit dem dänischen Künstler Jacob Kirkegaard an einer Audio-Dokumentation über die Geschichte von E.A.T.

Laura Mello (BR/DE) – Performerin, Komponistin
Zu den Werken der aus Brasilien stammenden Komponistin und Performerin Laura Mello zählen instrumentale Stücke, Installationen und Interventionen ebenso wie audiovisuelle Performances. In ihrer Solo-Performancereihe „Composing for many media including me“ reflektiert sie - durch den Einsatz ihres Körpers, elektronischer Instrumente und Videoprojektionen - ihre Rolle als Komponistin und Künstlerin in einem multikulturellen Umfeld. Instrumental- und Mixed Media-Stücke hat sie für Ensembles wie Adapter, LUX:NM und Garage geschrieben. Seit 2016 ist sie Mitglied von Errant Sound. (website)

Wolfgang Musil (AT) – Komponist
Wolfgang Musil ist Komponist, Klangkünstler, Soft- und Hardwareentwickler. Seine künstlerischen Arbeiten umfassen u.a. für Fixed Media, Performance, Klanginstallation, Theatermusik und Hörspielproduktionen. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Komponisten wie Peter Ablinger, Bernhard Lang oder Günther Rabl war er auf Festivals wie Wien Modern, Salzburger Festspiele, Musikprotokoll, Ultraschall zu sehen. Er ist Dozent für elektroakustische Musik am ELAK Wien.

You Nakai (US) – Musikwissenschaftler, Researcher, Musiker
Der wissenschaftliche Fokus von You Nakai liegt auf der experimentell-avantgardistischen Musik des 20. Jahrhunderts. Seine jüngst erschienene Publikation über die Musik David Tudors trägt den Titel „Reminded by the Instruments: David Tudor’s Music“ und bietet einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise und Konzepte Tudors im Kontext seiner Zeitgenoss*innen und kann vor allem auch deshalb als wegweisend gelten, weil es neben den schriftlichen und bildlichen Quellen v.a. auch die von Tudor gebauten und verwendeten Instrumente und Geräte behandelt. You Nakai arbeitet auch als Musiker u.a. mit der Formation „No Collective“. (website)

Sophia Ogielska (US) – bildende Künstlerin und Designerin
Zwischen 1994 und 1996 arbeiteten die bildende Künstlerin Sophias Ogielska und David Tudor auf Initiative der Experiments in Art and Technology (E.A.T.) zusammen, um Ogielskas Ideen einer visuellen Synthese komplexer Strukturen und David Tudors Arbeits- und Kompositionsprinzipien miteinander zu verbinden. Ihr Projekt mit dem Titel „Toneburst Maps and Fragments“ wurde 1996 erstmals öffentlich präsentiert. Der visuelle Part beruht auf einem intermedialem Grafikprogramm und kann als bildliche Repräsentationen von David Tudors Musik interpretiert werden. (website)

Matt Rogalsky (CA) – Klangkünstler, Musikwissenschaftler
Matt Rogalsky studierte von 1985 bis 1990 an der Simon Fraser University in Vancouver Elektroakustische Komposition bei Martin Bartlett und Barry Truax. Bis 1995 arbeitete er an der Wesleyan University u.a. mit Ron Kuivila und Alvin Lucier. Nach dem Tode David Tudors war er an der Archivierung der hinterlassenen Schriften sowie der Sicherung der elektronischen Instrumente Tudors beteiligt. 2006 publizierte er seine Disseration über Tudors Rainforest-Projekte mit dem Titel „Idea and Community: The Growth of David Tudor’s Rainforest, 1965-2006“. (website)

Ioana Vreme Moser (RU) – bildende Künstlerin, Klangkünstlerin
Ioana Vreme Moser versteht sich als transmediale Erzählerin und Klangkünstlerin und beschäftigt sich auch mit Hardware, Elektronik und DIY-Experimenten. Ihre künstlerische Praxis thematisiert häufig die eher unbedeutenden erscheinenden Dinge des Alltags. Gerne löst sie Objekte aus ihrer gewöhnlichen Umgebung heraus, um sie neu zu interpretieren und ihre Bedeutung für das Bewusstsein zu erforschen. Vreme Moser lebt und arbeitet in Berlin. (website)

Anne Wellmer (NL) – Komponistin, Klangkünstlerin
Anne Wellmer ist Klangkünstlerin und Komponistin. Zu ihren Arbeiten zählen Performances, in denen die Akteure in einem klar definierten Rahmen frei improvisieren. Sie arbeitet mit Field Recordings und verwendet in ihren Werken sowohl digitale und elektronische wie analoge Prozesse. anne wellmer lebt als freischaffende Künstlerin in Den Haag in den Niederlanden. Seit 2017 unterrichtet sie experimentelle Musik in der Klasse für generative Kunst an der UdK in Berlin. (website)

Jan St. Werner (DE) – Komponist, Performer – Michael Akstaller (DE) – Bildender Künstler, Wissenschaftler
Bekannt geworden als Teil der elektronischen Formation “Mouse on Mars”, hat Jan St. Werner auch eine Solokarriere verfolgt und Arbeiten unter seinem eigenen Namen sowie unter Lithops, Noisemashinetapes und Neuter River geschaffen. Seit Mitte der 1990er Jahre, als Teil des Kölner A-Musik-Kollektivs, hat St. Werner sowohl als Solokünstler als auch mit “Mouse on Mars” zahlreiche Schallplatten veröffentlicht. Von 2017 bis 2021 war er Professor für Interaktive Kunst und Dynamische Akustische Forschung an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und ist derzeit Gastprofessor für Sound an der Akademie der Bildenden Künste München.
Michael Akstaller studierte Bildende Kunst, Medientheorie und Strömungsmechanik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Raumwahrnehmung durch gerichtete Schallquellen in Klanginstallationen, Wechselwirkungen zwischen Hydrodynamik und morphologischen Prozessen in Fluiden und rein akustischen Phänomenen. Zusammen mit Jan St. Werner initiierte er die Klasse für Dynamische Akustische Forschung an der AdBK Nürnberg, die heute als unabhängiges Künstlerkollektiv arbeitet. Akstaller nahm an mehreren Ausstellungen wie der 6. ural industrial biennial of contemporary art, "State and Nature" in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und dem "Sound of Distance" Festival HKW teil.
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